Baugutachter - Grundlegende Informationen zum Beruf

Wer sich für die Baubranche interessiert oder überlegt, seinen beruflichen Werdegang in diesem Handwerkszweig zu bestreiten, ist vielleicht schon einmal mit dem Beruf des Baugutachters in Berührung gekommen. Gleiches gilt für jene, die eine Weiterbildung oder eine Ausbildung zum Bausachverständiger anstreben.

Diese qualifizierte Ausbildung vermittelt das notwendige Fachwissen, um Bauschäden professionell zu bewerten, Gutachten zu erstellen und als kompetenter Ansprechpartner in der Baubranche tätig zu sein. Die folgenden Ausführungen geben einen kurzen Einblick und bieten einige Informationen zum Baugutachter Beruf.

Der Beruf des Baugutachters ist sehr facettenreich!

Der Beruf eines Baugutachters (auch Bausachverständiger genannt) ist sehr vielseitig.
Die Leistungen eines Baugutachters können sowohl von Privatpersonen, als auch Gewerbetreibenden in Anspruch genommen werden. Privatpersonen, die ein Bauvorhaben planen, werden zahlreiche Angebote einholen und vergleichen, die Kosten kalkulieren. In diesem Zusammenhang ist die Hilfe eines unabhängigen Baugutachters sehr hilfreich. Andere, die bereits eine Immobilie besitzen und diese beispielsweise verkaufen möchten, können eine Bewertung, d.h. Verkehrswertermittlung, durch einen Baugutachter durchführen lassen.

Des Weiteren kann es in den folgenden Fällen zum Einsatz eines Bausachverständigen  kommen:

  • Schadensfall: Bei Schäden am Bauwerk fungiert der Baugutachter als unabhängiger Dritter und führt eine neutrale Analyse bzw. Beurteilung der Kosten des Schadens durch. Er kann zudem mit der Feststellung der Schadensursache beauftragt werden. Auf dieser Grundlage erstellt der Baugutachter ein Gutachten. Dieser kann dem Geschädigten insbesondere bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung hilfreich sein.
  • Baumängel: Bei der Feststellung und Erkennung von Baumängeln kann ein Baugutachter behilflich sein. Insbesondere die Feststellung von kausalen Zusammenhängen von Mangel und Schadensbild obliegt dem Gutachter. Die Mangelfeststellung bei Bauleistungen unterliegen in vielen Fällen einer zeitlichen Komponente, sofern Gewährleistungsansprüche angemeldet werden sollen. Bei Baufertigstellung, Bauabnahme bzw. Fertigstellungen von einzelnen Baugewerken ist es dringend angeraten einen Baugutachter zu konsultieren, denn die Anmeldung von Gewährleistungsansprüchen gegen etwaige Auftragnehmer ist nur in einem bestimmten zeitlichen Rahmen möglich. Der Baugutachter hat insbesondere die bereits aufgetretenen bzw. sich aus dem Baumangel möglicherweise in der Zukunft ergebende Schäden am Baukörper im Blick und kann diese Schäden monetär erfassen.  Bauherren sind in der Regel nicht in der Lage selbst Baumängel zu erkennen, sofern sich nicht schon ein erhebliches Schadensbild zeigt.
  • Mediation: Bei einem Streitfall übernimmt der Baugutachter die Rolle eines Schiedsgutachters, d.h. dieser wird als neutraler Berater und Schlichter tätig und versucht außergerichtlich eine für beide Seite akzeptable Lösung zu finden.
  • In Zweifelsfällen: besteht Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise, d.h. der Durchführung des Bauvorhabens, der Einholung eines Gutachtens etc., kann ein Baugutachter aufgrund seiner Branchenkenntnis ebenfalls Auskunft erteilen.

Allgemein wird der Einsatz eines Baugutachters bei der Planung, Errichtung, dem Umbau oder der Veräußerung einer Immobilie benötigt. Seine Aufgaben umfassen die Beratung vor Baubeginn, die Begleitung und Kontrolle während des Bauprozesses sowie die Abnahme einzelner Bauabschnitte. Er steht Bauherren und Unternehmen als fester Ansprechpartner zur Verfügung und überprüft bei Bestandsimmobilien Maßnahmen wie Wärmedämmung, Keller oder Grund und Boden.

Aufgaben eines Bausachverständigen gehen darüber hinaus: Neben der Begutachtung und Analyse von Baumängeln erstellt er rechtssichere Gutachten, bewertet Baukosten und begleitet Sanierungsmaßnahmen. Zudem kann er für Gerichte und Behörden als Experte tätig werden, Streitfälle sachlich beurteilen und bei der Durchsetzung von Ansprüchen unterstützen.

Im Ergebnis dient die Zuhilfenahme eines Baugutachters und Bausachverständigen der Entscheidungsfindung sowie der Lösung bzw. Schlichtung von Bauproblemen.

Wie wird man Baugutachter - Voraussetzungen

Eine der Voraussetzungen für den Beruf eines Baugutachters ist, neben einer umfangreichen Berufserfahrung ein abgeschlossenes Hochschul- oder Fachhochschulstudium. Einen Meisterabschluss in einem Handwerksgewerk. Eine Technikerausbildung oder langjährige Erfahrung in einem handwerksähnlichen Gewerk. Im Zweifel wird die vorhandene Qualifikation vor einer Gutachterausbildung über die DESAG Deutsche Sachverständigen Gesellschaft geprüft. Dies garantiert gleichbleibende Qualität bei tätigen Gutachtern. Wer Baugutachter werden möchte, findet in unserer Ausbildung die ideale Grundlage für eine erfolgreiche Karriere. Direkte Informationen zur Bausachverständiger Ausbildung erhalten Sie in diesem Prospekt.

Man unterscheidet unterschiedliche Arten von Baugutachtern:

  • Öffentlich bestellter und vereidigter Gutachter: vorliegend erfolgt die Bestellung und Vereidigung durch eine öffentlich rechtliche Institution (z.B. Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, Ingenieurkammer etc.). Die Bestellung setzt besondere Fach- bzw. Sachkenntnis, sowie eine entsprechende tiefgehende berufliche Erfahrung voraus.
  • Verbandsanerkannter Gutachter: Die Anerkennung als Baugutachter erfolgt durch private Sachverständigenverbände. Nach der Prüfung und Anerkennung wird man automatisch Mitglied des entsprechenden Verbandes. Der Verband übernimmt die Kontrolle und Aufsicht der Mitglieder. Ein Zuwiderhandeln führt zum Ausschluss. Auch hier bedarf es für die Aufnahme einer besonderen Sachkenntnis, entsprechender Erfahrung, sowie der Unabhängigkeit.
  • Staatlich anerkannter Gutachter: die stattliche Anerkennung wird durch Landesbehörden, aber auch Ingenieur- und Architektenkammern durchgeführt.
  • Freie Sachverständige: es erfolgt keine Bestellung oder Anerkennung durch bestimmte Institutionen. Ein Baugutachter kann, sofern er die entsprechende Fachkenntnis bzw. Sachkunde aufweist, seine Dienste als unabhängiger Sachverständiger anbieten.
  • Zertifizierter Baugutachter: Es existieren zahlreiche Institutionen, die europaweit eine Zertifizierung der entsprechenden Sachkunde anbieten. Die wohl bekannteste Form ist die Zertifizierung nach ISO 9001.

Ständige Weiterbildung ist ein absolutes Muss

Baugutachter sollten in regelmäßigen Abständen an Fortbildungen teilnehmen. Die relevanten Normen, Richtlinien und Vorschriften sind im Fluss und ändern sich ständig, sowohl auf nationaler als auch europäischer Ebene.
Wir als modal Sachverständigen Ausbildungs- und Kompetenz-Center bieten stets aktuelle Fort- und Weiterbildungen im Bereich des Bauwesens an.

Hier ein kleiner Auszug aus unseren Weiterbildungsseminaren:

Berufliche Perspektiven

Je nachdem, welchen Karriereweg man bestreiten möchte, bietet der Beruf des Baugutachters zahlreiche Alternativen. Zwei mögliche Spezialisierungen bzw. Tätigkeitsschwerpunkte können beispielhaft sein. Zudem bietet der Beruf attraktive Verdienstmöglichkeiten – das Bausachverständiger Gehalt variiert je nach Erfahrung, Spezialisierung und Auftragslage, kann aber durchschnittlich zwischen 50.000 und 90.000 Euro pro Jahr liegen, mit Potenzial für höhere Einkünfte bei selbstständiger Tätigkeit.

Bausachverständiger für Bauschäden

Der Schwerpunkt liegt hierbei in der Erstellung von Gutachten für allerlei Bauschäden bzw. Baumängel, d.h. insbesondere die Schadensermittlung und –bewertung. Neben der allgemeinen Schadensfeststellung können ebenso besondere Schadensfälle beurteilt werden, so z.B. Risse, Feuchteschäden, Schimmel etc. Wir empfehlen Ihnen die Gutachtersuchmaschine www.gusuma.de falls Sie einen Baugutachter in Ihrer Region suchen.

Gutachter für Bauwertermittlung

Die Tätigkeit des Baugutachters besteht vordergründig in der Wertermittlung von Immobilien.

Aufgrund der speziellen Fachkenntnisse, einer gewissen Objektivität und Unabhängigkeit, sowie eines überdurchschnittlichen Sachverstandes, das ein Baugutachter an den Tag legen muss, werden dessen Leistungen immer mehr verlangt. Insbesondere Gerichte, Anwälte, Versicherungen, aber auch Unternehmen und Privatpersonen nehmen die Leistungen eines Gutachters in Anspruch. Die Nachfrage nach Baugutachtern steigt stetig, sodass man im Ergebnis sehr gute Karrieremöglichkeiten hat. Jobangebote finden Sie unter anderem auf Portalen wie de.jooble.org.

Zahlreiche Möglichkeiten der Ausbildung

Die modal bietet ein vielfältiges Ausbildungsprogramm rund um das Thema: Gutachter werden.
Neben dem Berufsstand des Baugutachters bilden wir auch in folgenden Fachbereichen aus

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