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Termine: Ganzjährige Termine
Dauer: 5 Tage
Seminarort: Bundesweit
Fachbereich: Bau

Kosten:
2499,00 Euro inkl. MwSt. pro Teilnehmer
(2100,00 Euro netto + 399,00 Euro MwSt.)

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Der Bausachverständige- Schäden an Gebäuden

2.7.1.3 Durchfeuchtung außen am Bauwerkssockel

Durch Kapillarwirkung über die Geländeoberfläche hochsteigendes Wasser kann durch Frostsprengung Putz, Mörtel und Stein zerstören. Wird eine Verdunstung behindert z. B. durch dichten Zementputz), so können diese dichten Schichten durch Frost- oder Salzsprengung abplatzen. Auch hier müssen andere Ursachen geprüft werden, wie z. B. Durchfeuchtung durch undichte Regenfallrohre, die häufig Veralgungen nach sich ziehen.

2.7.1.4 Auflagerschäden an Kellerdecken

In durchfeuchtete Wände einbindende Bauteile wie Stahlträger oder Holzbalken von Kellerdecken sind besonders zerstörungsgefährdet durch Rost oder Fäulnis. Bei fortgeschrittener Schädigung kann die Standsicherheit der Decke in Frage gestellt sein. Die Beurteilung ist schwierig, weil vor allem eingemauerte, nicht direkt einsehbare Teile von der Schädigung betroffen sind.

2.7.1.5 Durchfeuchtete Kellerböden verstopfte Grundleitungen

Ein nasser Kellerfußboden kann durch aus dem Baugrund eindringende Feuchtigkeit, aber auch durch Rückstau in Abwasser-Grundleitungen oder durch gebrochene oder verstopfte derartige Leitungen verursacht werden. Bei älteren Häusern sind U-förmige Geruchsverschlüsse, die in die Grundleitung vor dem Austritt aus dem Gebäude häufig eingebaut wurden, besonders verstopfungsgefährdet. Die Durchgängigkeit von Grundleitungen kann mit einer langen, elastischen Feder, durch Ablaufproben mit gefärbtem Wasser oder von Fachbetrieben mit einer Rohrsonde geprüft werden.

Ein aufwendigeres Gerät wie in Abb.: 3-1 ist der elektronische Baustoff-Feuchtemesser, mit dem Feuchteverteilungen in Holz (mit Einschränkungen auch in anderen Baustoffen) gemessen werden können. Versalzungen können die Messergebnisse verfälschen!

2.7.2 Fassaden, Außenwand-Oberflächen

2.7.2.1 Schadhafte Anstriche, Beschichtungen

Lösen sich Anstriche oder Beschichtungen vom Untergrund ab, so kann mangelte Haftung am Untergrund die Ursache sein. Die Haftung am Untergrund kann mit einem einfachen Verfahren mit Hilfe eines scharfen Messers und Klebeband ermittelt werden.

Sehr dicke, Anstrichfilme können den Feuchtetransport aus der Wand nach außen unterbinden. Gelangen größere Feuchtemengen hinter eine derartige Beschichtung in die Wand, so kann sich der Anstrichfilm in Blasen oder größeren Flächen vom Untergrund ablösen.


 

Wie in Abb.: 3-2 kann mit dem Gitterschnitt die Haftfestigkeit von Anstrichen bestimmt werden. Mit einem scharfen Messer wird über Kreuz eine Schnittfläche angelegt.

Wenn man Anstrichteile einem Klebestreifen abziehen kann, so ist nachgewiesen, dass die Anstrichhaftung am Untergrund ungenügend ist.

2.7.2.2 Abplatzender Außenwandputz

Großflächige Putzabplatzungen an bereits längere Zeit bestehenden Gebäuden können entstehen, wenn die Haftung mit dem Putzuntergrund nicht mehr ausreicht. Häufiger sind derartige Schadensbilder an dichten Putzen (z. B. Zementputz), hinter denen sich Feuchtigkeit in der Wand staut, festzustellen. Putzhohllagen sind durch Abklopfen zu ermitteln.


 

Das Karsten`sche Prüfröhrchen, wie in Abb.: 3-3, dient zur Feststellung der Wasseraufnahme von Bauelementen (z. B. Beschichtungen, Fassadenputz, Mauerwerksfugen). Es wird mit einem Dichtungskitt auf die Fläche aufgeklebt und mit Wasser gefüllt. Die Wasseraufnahmefähigkeit des Bauelementes ergibt sich aus dem eindringenden Wasser je Zeiteinheit. Sie kann nach Tabellen verglichen werden.

2.7.2.3 Schadhafte Verfugung, zerfallende Mauerziegel

Bei Ziegelsichtmauerwerk an Außenwänden stellen schadhafte Fugen eine Schwachstelle dar, durch die Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen und größere Schäden hervorrufen kann. Wichtig ist die Prüfung durch Augenschein oder Abklopfen, ob der Fugmörtel noch fest an den Steinflanken haftet, oder ob er nur noch lose in der Fuge liegt. Poröse Mauerziegel, die größere Mengen an Feuchtigkeit aufsaugen, können bei Frost durch die Volumenvergrößerung des eingedrungenen Wassers gesprengt werden und zerfallen.

2.7.2.4 Abplatzender Beton an Sichtbetonoberflächen

Verursacht werden derartige Abplatzungen durch Aufrosten der im Beton liegenden Stahl-Bewehrungen. Ist der Schutz dieser Bewehrung durch nicht ausreichende Betonüberdeckung oder mangelhafte Dichtigkeit des Betons gegen Kohlendioxyd der Luft unzureichend, so können Schäden auftreten.

2.7.2.5 Risse in der Fassadenoberfläche

Handelt es sich nicht nur um Hassrisse in einem Wandverputz, so können die Ursachen auf Bewegungen im konstruktiven Gefüge des Gebäudes zurückzuführen sein.

Hier sollte immer ein Baufachmann für Tragwerksplanung (Statiker) hinzugezogen werden, der die rissauslösenden Faktoren zuverlässig bestimmt. Risse können Symptome für tieferliegende Schädigungen sein.


 

Bei haarfeinen Putzrissen, wie in Abb.: 3-4, kann eine vorsichtige Benetzung der Putzoberfläche mit Wasser den Rissverlauf deutlicher machen, als er sonst mit bloßem Auge erkennbar wäre.

2.7.3 Außenfenster, Außentüren

2.7.3.1 Schadhafte Fensterrahmen, Fensterflügel

Die heute noch überwiegend an älteren Gebäuden vorhandenen Holzfenster meist mit Einfachverglasung- können Schäden durch Fäulnis aufweisen. Vorrangig gefährdet sind Anschlüsse an die Fensterbank und die Mauerlaibung. Undichte Fugen können durch verzogene Flügelrahmen und instabile Flügel- Eckverbindungen entstehen. Prüfung der Dichtigkeit kann einfach mit Knetgummi oder Rauchröhrchen erfolgen. Ebenfalls sollte die Funktion der Fensterbeschläge geprüft werden. Zusatzelemente am Fenster wie Rollläden oder Klappläden sind häufig besonderem Verschleiß ausgesetzt und müssen in die Beurteilung einbezogen werden.

2.7.3.2 Schadhafter Anstrich von Holzfenstern

Deckende, filmbildende Anstriche sind bei älteren Holzfenstern die Regel. Ist der Fensterrahmen intakt, so kann ein neuer deckender Anstrich zur Instandsetzung erwogen werden. Zu prüfen sind jedoch besondere Schwachpunkte wie z. B. Wasserschenkel am Flügelrahmen und die Stabilität der Flügelrahmen. Ist diese Stabilität nicht ausreichend, so weisen auch neue Anstriche nach kurzer Zeit wieder Risse und Ablösungen auf.

2.7.3.3 Undichte Fenster- / Wandanschlüsse, Fensterbänke

Besondere Überprüfungen erfordern Fugenausbildungen zwischen Fenster und Wandöffnungen, da dort eindringende Feuchtigkeit zur Fäulnis des Fensterrahmens führen kann. Vermörtelte Fugen müssen auf ausreichende Haftung an den Fugenflanken hin beurteilt werden. Auch bei dauerelastischen Abdichtungen ist zum Teil schon nach wenigen Jahren eine Ablösung von Fugenflanken zu beobachten, so dass sich auch hier eine genaue Prüfung empfiehlt.

Auszeichnung 25 Jahre modal