Sachverständiger werden – der klassische Weg zum kompetenten Gutachter

Möchten Sie Sachverständiger werden und in einem Beruf mit hervorragenden Perspektiven arbeiten? Dafür benötigen Sie fundierte Kenntnisse, Erfahrung und eine spezialisierte Sachverständiger Ausbildung, die Sie auf die Erstellung rechtssicherer Gutachten vorbereitet. In diesem Text erfahren Sie, welche Voraussetzungen notwendig sind, wie die Ausbildung abläuft und wie Sie erfolgreich in diesen anspruchsvollen Beruf einsteigen.

 

Sachverstaendiger / Gutachter werden Experten in Ihrem Fachgebiet

Gutachter werden: Experten in Ihrem Fachgebiet

Sachverständige oder Gutachter werden zunehmend bei Streitigkeiten und Auseinandersetzungen eingesetzt, wo spezielles Fachwissen gefordert ist. Insbesondere Behörden und Gerichte sowie Privatpersonen sind oft auf ihre Expertise angewiesen.

Sehr wichtig ist die Neutralität des Sachverständigen, neben seiner Fachkompetenz auf dem entsprechenden Gebiet. Als Gutachter trifft man lediglich, aufgrund des Auftrags, eine allgemeingültige Aussage über einen vor- und festgelegten Sachverhalt. Experten und ihre Fachkenntnisse werden immer wichtiger bei Entscheidungen in spezialisierten Verfahrensfragen.

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AZAV zertifizierte Sachverständigen Ausbildung

Zertifizierung nach AZAV

Um Sachverständiger zu werden sind folgende Voraussetzungen wichtig

  • Besondere überdurchschnittlich hohe Sachkunde im Fachbereich
  • Die Objektivität und Unparteilichkeit sind maßgebende Eigenschaften für das Gutachten.
  • Ein Gutachter erstattet das Gutachten nach besten Wissen und Gewissen
  • Bei der Erstellung eines Gutachtens müssen die Inhalte vollständig und für Laien verständlich sein
  • Eine wirtschaftliche sowie private Unabhängigkeit muss gewährleistet sein

Um sich als Sachverständiger oder Gutachter bezeichnen zu dürfen, ist ein Nachweis besonderer Sachkunde erforderlich. Dieser wird normalerweise durch ein Fachstudium mit Abschluss und mehrjährige Berufserfahrung erbracht. Darüber hinaus ist auch die persönliche Eignung – etwa in Form von Zuverlässigkeit, Unparteilichkeit und charakterlicher Integrität – Voraussetzung.

Es gibt auch alternative Wege, diese Sachkunde zu belegen. Eine davon ist eine entsprechende Berufsausbildung, wie eine abgeschlossene Meisterprüfung, ergänzt durch praktische Erfahrung.

Man möchte Gutachter werden und kann diese Qualifikationen (einschlägiges Studium oder Handwerksausbildung mit Meisterprüfung) vorlegen, steht der Weiterbildung zum Sachverständigen, die im Rahmen von Seminaren/Fernstudium stattfindet, nichts mehr im Wege.

Folgende Faktoren stehen bei der Ausübung seiner Tätigkeit im Vordergrund:

  • Bevor ein Gutachter einen Auftrag annimmt, muss er prüfen, ob seine fachliche Eignung ausreichend ist
  • Gutachter genießen beim Auftraggeber einen enormen Vertrauensvorschuss, daher ist wichtig,
    dass neben der Objektivität und Unparteilichkeit, vor allem Zuverlässigkeit und Charakterstärke gegeben sein müssen
  • Durch regelmäßige Weiterbildungen kommt der Sachverständige seiner Pflicht nach, sich auf den aktuellen Stand zu halten.

Wenn Sie nun Interesse an der Arbeit eines Sachverständigen gefunden haben sollten bzw. wenn Sie sich fragen wie man diesen beruflichen Weg beschreiten kann, helfen Ihnen die folgenden Fragen und Antworten weiter.

Sachverständiger werden ohne Ausbildung - geht das?

Auch ohne Ausbildung kann man Sachverständiger werden. Allerdings sollten Sie vorher einige Dinge beachten. Der Begriff „Sachverständiger“ ist in Deutschland nicht geschützt, wodurch es im Prinzip jedem zunächst einmal möglich ist, diese Begriffsbezeichnung zu verwenden.

Es ist essenziell, dass sich nur Personen mit den entsprechenden Qualifikationen und fachlichen Anforderungen als Gutachter ausweisen dürfen. Wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, wäre das unlauterer Wettbewerb, der die Glaubwürdigkeit der Fachbranche untergraben würde.

Die genauen Anforderungen können je nach Fachgebiet und Art der Tätigkeit variieren. In der Regel sind jedoch eine entsprechende Ausbildung und Berufserfahrung in dem betreffenden Fachgebiet erforderlich. Darüber hinaus kann es sein, dass Sachverständige bestimmtes Fachwissen, Zertifizierungen oder Prüfungen nachweisen müssen.

Die Sachverständige - Die Anzahl an Gutachterinnen steigt!

In den letzten 10 Jahren hat sich die Zahl der weiblichen Sachverständigen in Deutschland positiv entwickelt. Dennoch liegt ihr Anteil an der Gesamtzahl weiterhin unter dem der männlichen Gutachter. Der BDSF-Sachverständigen-Atlas 2021 zeigte, dass der Anteil öffentlich bestellter und vereidigter Gutachterinnen im Jahr 2024 auf etwa 18 Prozent gestiegen ist – verglichen mit rund 15 Prozent in den Jahren davor.

Besonders stark vertreten sind Frauen in Bereichen wie Gesundheitswesen, Pflege, Erziehung sowie der Textil- und Bekleidungsindustrie. In klassisch technischen oder baunahen Fachgebieten wie dem Bauwesen ist der Anteil nach wie vor gering.

Ein Grund dafür liegt in geschlechtsspezifischen Rollenbildern, dem Fehlen weiblicher Vorbilder und dem mangelnden Zugang zu weiblichen Netzwerken. Um dem entgegenzuwirken, wurden in den letzten Jahren Mentoring-Programme, Nachwuchsförderung, Sensibilisierungskampagnen und Initiativen zur Förderung von Frauen in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen ins Leben gerufen.

Ein interessanter Aspekt in diesem Zusammenhang ist die Sachverständigenordnung. Sie regelt die Voraussetzungen und Pflichten für die öffentliche Bestellung – etwa besondere Sachkunde, persönliche Eignung und Neutralität – unabhängig vom Geschlecht. Damit schafft sie strukturelle Chancengleichheit und kann ein hilfreicher Rahmen sein, um mehr Frauen für die Tätigkeit als Sachverständige zu gewinnen, wenn gezielte Fördermaßnahmen gleichzeitig den Zugang erleichtern.

Welche Arten von Sachverständige gibt es?

Es gibt viele Sachverständige in unterschiedlichen Bereichen. Neben den Fachgebieten unterscheiden sie sich auch durch Bezeichnungen wie "frei", "anerkannt", "öffentlich bestellt", "vereidigt" oder "zertifiziert". Weil der Begriff nicht geschützt ist, kann jeder mit den richtigen Qualifikationen als Gutachter oder Sachverständiger arbeiten. Um die vielen Fachgebiete zu vereinfachen, teilen wir sie in sechs Kategorien ein:

Freie Sachverständige

Ein freier Sachverständiger ist ein unabhängiger und bundesweit tätiger Experte, der sich selbst ernannt hat. Er gehört keiner berufsständischen Organisation an, wurde somit weder geprüft noch als Sachverständiger in seinem Fachgebiet anerkannt.

Bedeutung: Öffentliche Bestellung

Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige sind beide Experten in ihrem jeweiligen Fachgebiet, die von einer zuständigen Stelle oder Institution offiziell anerkannt wurden. Allerdings gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen den beiden.

  • Die öffentliche Bestellung und Vereidigung in Deutschland ist ein strenger Prozess. Die Bestellung von Sachverständigen erfolgt durch Kammern wie die Industrie- und Handelskammer (IHK). Diese Sachverständigen haben meist eine gute Ausbildung und Erfahrung und müssen sich ständig weiterbilden.
  • Ein vereidigter Sachverständiger ist ein anerkannter Experte in seinem Bereich. Im Unterschied zu einem öffentlich bestellten Sachverständigen hat er einen Eid abgelegt. Dieser Eid verpflichtet ihn, unabhängig und unvoreingenommen zu handeln. Er muss versprechen, objektiv und unabhängig zu arbeiten, ohne persönliche oder wirtschaftliche Interessen zu verfolgen.

Zertifizierte Sachverständige

Dies sind, durch eine private Zertifizierungsstelle, zertifizierte Gutachter, die die Qualifikationen für ein bestimmtes Fachgebiet erworben haben. Sie unterliegen einem umfangreichen Pflichtenkatalog durch ihre jeweilige Prüfungsbehörde.

Amtlich anerkannte Sachverständige

Meist durch den Bund oder die Länder und amtlichen Prüforganisationen eingesetzte Gutachter (DEKRA, TÜVs und andere). Auch KFZ-Gutachter fallen meist in diesen Bereich, wenn sie Einzelabnahmen durchführen bzw. Gutachten für Einzelbetriebserlaubnisse durchführen.

Staatlich anerkannte Sachverständige

Ebenfalls von einigen Bundesländern angestellte Sachverständige, beispielsweise zur Prüfung von Schall- und Wärmeschutz und baulichem Brandschutz. Die Fachleute unter anderem von Architekten- und Ingenieurskammern anerkannt.

Privatrechtlich anerkannte Sachverständige

Die letzte Gruppe besteht aus Sachverständigen, die in privaten Verbänden organisiert sind. Diese Verbände verlangen in der Regel Prüfungen zur Bestätigung der Fachkenntnisse. Zur Qualitätssicherung erfordern einige davon jährliche Weiterbildungen.

Gutachterausbildung bei der modal Akademie

Eine fundierte Ausbildung ist essenziell, um als Gutachter erfolgreich tätig zu sein. Die modal Akademie bietet Ihnen praxisnahe und flexible Weiterbildungsmöglichkeiten, die sich ideal in den Berufsalltag integrieren lassen.

Unsere Ausbildungsoptionen:

  • Intensivseminare: Kompakte, praxisorientierte Schulungen mit wertvollen Tipps für Ihre zukünftige Tätigkeit als Gutachter.

  • Staatlich zugelassenes Fernstudium: Berufsbegleitende Weiterbildung zum Sachverständigen, flexibel und individuell anpassbar.

  • Webinare: Online-Schulungen mit Fachdozenten – bequem von überall aus teilnehmen und Fachwissen vertiefen.

Wir bieten Ausbildungen für verschiedene Sachverständigenbereiche, darunter Bau, Energieberatung, Brand- und Datenschutz.

Eine vollständige Übersicht der Ausbildungsmöglichkeiten finden Sie hier!

Haben Sie Interesse daran, ein Gutachter zu werden?

Hierzu bietet Ihnen die modal Akademie ganzjährige Ausbildungsmöglichkeit bzw. Seminare und Lehrgänge an, wie z.B.:

Kfz-Sachverständigen Ausbildung Bau EDV Brandschutz Immobilienbewertung

Unser Ausbildungsservice steht Ihnen bundesweit zur Verfügung!

Mit welchen Kosten haben die zukünftigen Gutachter zu rechnen?

Falls Ihr Betrieb die Kosten für die Ausbildung zum Gutachter nicht übernimmt, könnten Sie mit Beträgen von beispielsweise bis zu mehreren tausend Euro rechnen. Die Kosten variieren je nach Art der Weiterbildung und dem Fachgebiet. Wir bieten in unseren Infobroschüren eine umfassende Übersicht über mögliche Seminare und die damit verbundenen Kosten.

Kann ein Sachverständiger nach einer Sachverständigenausbildung bundesweit tätig sein?

Sachverständige können selbstverständlich nach einer absolvierten Ausbildung zur begutachtung bundesweit tätig werden.

Welche allgemeinen Anforderungen an Sachverständigenleistungen gibt es?

Die Europäische Norm DIN EN 16775:2015 legt die allgemeinen Anforderungen für Sachverständigenleistungen fest. Sachverständigenleistungen müssen sich an dieser Norm orientieren, um Qualität und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.

Allerdings gilt diese Norm nicht, wenn spezielle vertragliche oder gesetzliche Bedingungen vorhanden sind. Das trifft zum Beispiel auf Beratungen, Inspektionen oder Gerichtsfälle zu. Die Norm beinhaltet unter anderem einen Verhaltenskodex für Gutachter und Regelungen für Fortbildungen.

Verhaltenskodex

Gutachter und andere Dienstleister im Sachverständigenwesen müssen sich an einen speziellen Verhaltenskodex halten. Dieser Kodex legt Verhaltensweisen und Richtlinien fest.

Zum Beispiel schreibt der Kodex vor, dass Sachverständige Vertraulichkeit wahren und angemessene, zeitgemäße Arbeitsstandards befolgen müssen. Des Weiteren verbietet er irreführende Werbung für Sachverständigentätigkeiten.

Der Kodex regelt auch das Verhalten in Konfliktsituationen.

Fort- und Weiterbildung

Als Dienstleister im Sachverständigenwesen müssen Sie stets auf dem Laufenden bleiben. Es ist Ihre Aufgabe, sich über verfügbare Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten zu informieren und diese zu nutzen. Unser Sachverständigen Ausbildungs- und Kompetenz-Center kann Ihnen bei verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten Unterstützung bieten.

Ich möchte Gutachter werden - Diese Förderungsmöglichkeiten gibt es

Es besteht stets Bedarf an Gutachtern in allen Fachbereichen. Der Staat ist daran interessiert, talentierte und engagierte Nachwuchskräfte zu fördern. Zum Beispiel haben Auszubildende einen Anspruch auf einen Bildungsgutschein. Zudem werden oft Umschulungen finanziell unterstützt.

Abhängig von Ihrem gewählten Bereich der Sachverständigenarbeit, könnten Sie möglicherweise den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr in Anspruch nehmen.

Fazit

Falls Sie nach neuen Herausforderungen und einem spannenden Tätigkeitsfeld Ausschau halten, könnte eine Karriere als Sachverständiger oder Gutachter genau das Richtige für Sie sein.

Obwohl diese Rolle viel Verantwortung erfordert, bietet sie Ihnen zugleich ein abwechslungsreiches Aufgabenspektrum mit attraktiven Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten.

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